Boris Schmidtgall: 

Last uns Leben Machen!
Moderne Bioethik im Licht der biblischen Offenbarung

Kritische Analyse der Behauptungen von Boris Schmidtgall

Auf dieser Website finden Sie den vollständigen Vortrag von Boris Schmidtgall vom 22. Oktober 2021 auf der Kreatikon 2021, gefolgt von den jeweiligen Ausschnitten der Präsentation und dem Bewertungsergebnis des jeweiligen Ausschnitts.

Boris Schmidtgall.


Ausschnitt: 02.15-02.33 Boris Schmidtgall - Besorgnisserregende Entwicklungen.

Boris Schmidtgall sagt, dass dieser Vortrag ihn zum Nachdenken gebracht hat und dass er die Entwicklungen im Bereich der modernen Bioethik besorgniserregend findet.



Die Bioethik befasst sich zunehmend mit den Folgen biotechnologischer und medizinischer Entwicklungen für den Einzelnen und für die menschliche Gemeinschaft. Vor allem die Gentechnik ist ein vielversprechendes Instrument für die Behandlung schwerer Krankheiten heute und in der Zukunft.
Die Gentechnik steht im Widerspruch zu den Ansichten der Schöpfungsgläubigen, aber sie wird ein Segen für die Menschheit und die Menschheit im Allgemeinen sein, abgesehen von einigen Rückschlägen, die bei der Entwicklung dieser Technologie wahrscheinlich auftreten werden.

Ausschnitt: 08.34-09.21 Boris Schmidtgall - Die Welt hasst Christen.

Boris Schmidtgall behauptet, dass die Welt Christen hasst, weil sie einen absoluten Maßstab für die Wahrheitsfindung im Wort Gottes haben. Ein Maßstab, der über allen Meinungen steht, und ein Maßstab, der den natürlichen Gefallen des Menschen zuwider ist, weil er seine Sünden aufdeckt. Und da wir im Besitz dieser Gabe Gottes sind, liegt es in unserer Verantwortung, auch schwierige Fragen zu beurteilen. Das gilt auch für Sachverhalte der Bioethik. Und es gibt auch in der Geschichte genügend Beispiele für den reichen Segen, der von Christen ausgegangen ist, weil sie den Mut hatten, Verantwortung zu übernehmen und die Dinge auf der Grundlage der Heiligen Schrift zu beurteilen.

Der Hass gegen Menschen verschiedener Religionen, einschließlich der Christen, hat viel mit der "absoluten" Wahrheitsfindung durch die Religionsvertreter und auch durch Extremisten in verschiedenen Ländern der Welt zu tun.
Die Behauptung, die Bibel sei ein absoluter Maßstab für die Wahrheitsfindung, muss ernsthaft in Frage gestellt werden. In der Vergangenheit gab es kaum so etwas wie Ethik. Hunderte von Jahren lang wurde die Folter zur Wahrheitsfindung eingesetzt.
Die Übernahme von Verantwortung durch Christen war in der Regel kein Segen für Völker, die durch kirchliche Gewalt unterdrückt und sogar ermordet wurden. Denken Sie zum Beispiel an die Inquisition und die Kreuzzüge. Für weitere Informationen klicken Sie HIER.

Zu jener Zeit, als die Bibel geschrieben wurde, gab es die Gentechnik noch nicht. Die "absoluten" Normen der Bibel wurden mit Worten und Kenntnissen beschrieben, die zum Zeitpunkt ihrer Niederschrift bekannt waren. Die Prediger der Vergangenheit und auch die von heute interpretieren diese alten "absoluten" Maßstäbe und "übersetzen" sie in wissenschaftliche Begriffe, die es in der jüngsten Vergangenheit gab und heute gibt.
Dieses Verfahren sollte keinesfalls als Maßstab herangezogen werden, der besser ist als die im Rahmen der Bioethik getroffenen Vereinbarungen.

Ausschnitt: 34.19-35.37 Boris Schmidtgall - Eine Person ist erst eine Person wenn diese einsehen kann dass ein Verlust tatsächlich ein Verlust ist.

Boris Schmidtgall interpretiert die Argumentation dieser beiden australischen Bioethiker so, dass das Lebewesen in irgendeiner Weise in der Lage sein muss, zu erklären oder zu beweisen, dass der Verlust des Lebens für dieses Lebewesen einen tatsächlichen Verlust darstellt. Das muss es artikulieren können. Erst dann erkennen diese Philosophen, dass es sich um eine Person handelt.
Das sei, so Boris Schmidtgall, sehr willkürlich und lasse Tür und Tor für weitere Verschiebungen offen.

Der Artikel in Deutsche Übersetzung (DeepL.com) von Alberto Giubilini und Francesca Minerva von der Universität Melbourne, Australien, finden Sie HIER.

Schließlich wird ein Mensch erst dann zur Person, wenn er sich seiner Existenz bewusst geworden ist und beurteilen kann, ob ihm tatsächliche Personen schaden würden, wenn seine Existenz beendet würde. Lesen Sie den Artikel, um festzustellen, dass die Autoren sehr präzise und nachdenklich zu dem Schluss kommen, dass die Interessen tatsächlicher Personen Vorrang vor den Interessen potenzieller Personen haben, tatsächliche personen zu werden.

Alberto Giubilini und Francesca Minerva schreiben unter anderem in ihrem Artikel:
"Die Nichtentstehung eines neuen Menschen kann nicht mit dem Unrecht verglichen werden, das durch die Verursachung des Todes eines bestehenden Menschen verursacht wird. Der Grund dafür ist, dass im Gegensatz zur Tötung einer bestehenden Person die Nichterzeugung einer neuen Person niemanden daran hindert, eines seiner zukünftigen Ziele zu erreichen. Diese Überlegung bringt jedoch eine viel stärkere Idee mit sich als diejenige, nach der schwer behinderte Kinder euthanasiert werden sollten. Wenn der Tod eines Neugeborenen für dieses kein Unrecht ist, weil es kein Ziel gebildet haben kann, an dessen Verwirklichung es gehindert wird, dann sollte es auch zulässig sein, eine Abtreibung nach der Geburt an einem gesunden Neugeborenen vorzunehmen, da es noch kein Ziel gebildet hat.

Es gibt zwei Gründe, die zusammengenommen diese Forderung rechtfertigen:


  1. Der moralische Status eines Säuglings ist dem eines Fötus gleichwertig, d.h. beide können nicht als "Person" in einem moralisch relevanten Sinne betrachtet werden.
  2. Es ist nicht möglich, ein Neugeborenes zu schädigen, indem man es daran hindert, die Potenzialität zu entwickeln, eine Person im moralisch relevanten Sinne zu werden.


Stellen Sie sich vor, dass Sie und Ihr Partner ein Kind erwarten. Während der Schwangerschaft wurden Tests durchgeführt, aber die Ergebnisse zeigten nichts Alarmierendes. Leider stellt sich bei der Geburt heraus, dass das Kind geistig und körperlich schwer behindert ist und nie ein würdiges Leben führen kann.
Wenn Sie und Ihr Partner sich dafür entscheiden, das Kind zu behalten, würde das Ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen. Das Kind muss versorgt werden, bis es stirbt oder bis Sie und Ihr Partner sterben. Das Leben des Kindes wird sicherlich nicht angenehm sein.

Wie würden Sie sich entscheiden?

  1. Das Kind ohne Schmerzen und ohne dass es sich dessen bewusst ist, sterben lassen.
    Sie und Ihr Partner können ein normales Leben führen und glücklich sein (natürlich werden Sie das Kind sehr vermissen).
  2. Das Kind wird viele Jahre lang leben, und dieses Leben wird in der Regel sehr schwierig sein.
    Sie als Eltern werden kaum Zeit haben, schöne Dinge zu tun. Das Leben wird wahrscheinlich nicht sehr angenehm für Sie sein.

Bitte lesen Sie den Artikel von Alberto Giubilini und Francesca Minerva HIER.

Ausschnitt: 36.26-37.19 Boris Schmidtgall - Zeugung als Anfangspunkt des Menschenwurde.

Boris Schmidtgall sagt dass für Bioethiker die Zeugung als Anfangspunkt der Menschenwürde nicht im Frage kommt. Es gibt, seine Meinung nach, keine objektiven Maßstäbe für die Beantwortung dieser Fragen. Wiederum wird, in unsere Zeit, die Menschenwürde den Menschen abgesprochen. Wenn man bei Diagnostik feststellt, dass das Ungeborene eine Behinderung hat, dann könnte der Fall eintreten dass die Eltern berechtigt sind das Kind abtreiben zu lassen. Auch im Fall von mangelhaften mentalen Fähigkeiten, oder, wenn die Eltern die Betreuung eines gesunden Kindes tatsächlich als Belastung empfinden.

Boris Schmidtgall ist der Ansicht, dass die Zeugung als Anfangspunkt der Menschenwürde betrachtet werden muss. Diese Ansicht steht eindeutig im Widerspruch zu den Ansichten von Bioethikern. Sie wissen vielleicht, dass sich die befruchtete Eizelle nach der Befruchtung spontan in zwei ( nahezu ) gleiche Teile teilen kann. Jeder dieser beiden Zellklumpen wächst zu zwei unabhängigen, individuellen Menschen heran, zu eineiigen Zwillingen.

Die Ärzte könnten diesen einen Embryo sogar noch weiter aufteilen, so dass im Laufe der Zeit beispielsweise vier Embryonen im Mutterleib heranwachsen könnten.
Die Zeugung, die in diesem Fall außerhalb des Mutterleibs stattgefunden haben muss, war in der ersten Schritt, unter normalen Bedingungen, wie von Boris Schmidtgall beabsichtigt, der Beginn des Wachstums von nur einem Kind. Nach der Aufspaltung des Embryos in mehrere Embryonen kann die Zeugung nicht mehr als Ausgangspunkt der Menschenwürde verstanden werden.


In dem Einleitung des Artikels von Alberto Giubilini und Francesca Minerva können Sie das folgende lesen:
"Schwere Anomalien des Fötus und Risiken für die physische und/oder psychische Gesundheit der Frau werden häufig als triftige Gründe für einen Schwangerschaftsabbruch angeführt. Manchmal hängen die beiden Gründe zusammen, etwa wenn eine Frau behauptet, ein behindertes Kind würde ihre psychische Gesundheit gefährden. Aber auch die Geburt eines Kindes kann eine unerträgliche Belastung für die psychische Gesundheit der Frau oder für ihre bereits vorhandenen Kinder1 darstellen, unabhängig vom Zustand des Fötus. Dies könnte der Fall sein, wenn eine Frau ihren Partner verliert, nachdem sie erfährt, dass sie schwanger ist, und deshalb das Gefühl hat, dass sie nicht in der Lage sein wird, sich allein um das mögliche Kind zu kümmern."


Boris Schmidtgall beschreibt, dass Eltern die Betreuung eines gesunden Kindes tatsächlich als Belastung empfinden. Wie in dem Artikel beschrieben, kann die Betreuung eines Kindes gravierende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Eltern haben, aber auch auf das Kind, das von dieser Person oder diesen Personen "betreut" wird. Das Leben aller Beteiligten kann aufgrund dieser Situation oft äußerst schwierig sein.


Nutzen Sie die Gelegenheit und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, indem Sie den Artikel lesen.
Klicken Sie HIER.

Ausschnitt: 36.39-37.18 Boris Schmidtgall - Wenn das Wohl der Familie gefährdet ist.

In dem Artikel wird beschrieben, dass die Tötung eines Neugeborenen unter allen Umständen, unter denen ein Schwangerschaftsabbruch stattfinden würde, ethisch zulässig sein sollte.
Boris Schmittgall ist der Meinung, dass selbst wenn das Wohl einer Familie gefährdet ist, eine nachgeburtliche Tötung dennoch nicht zulässig sein sollte.

Es ist völlig verständlich, dass viele Menschen so denken wie Boris Schmittgall. Man darf jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass die Gefährdung des Wohlergehens einer Familie bedeuten kann, dass diese Familie viele Jahre lang ein unerträgliches Leben führen und aushalten muss.

Ausschnitt: 47.23-48.18 Boris Schmidtgall - Vermeiden dass in Tiere ein menschliches Bewustsein entsteht.

Boris Schmittgall erklärt, dass Ethiker verhindern wollen, dass ein Mischwesen aus Mensch und Tier entsteht, das zu menschlich sein könnte. Die Ethiker haben Angst, wie Boris Schmittgall behauptet, dass dieses Wesen ein Bewusstsein entwickeln könnte. Ethiker, die nicht an Gott glauben, würden sagen, dass sich in diesem Mischwesen ein menschliches Bewusstsein entwickeln könnte, wenn die Artgrenzen überschritten werden. Und Ethiker wären besorgt über die Verwischung der menschlichen Identität und die Übertragung von Zoonosen.

Eines der Ziele der Experimente ist es, Ersatzorgane für Menschen in Tieren zu züchten. Dank der Entwicklung induzierter pluripotenter Stammzellen (iPSC) ist es nicht mehr notwendig, embryonale Stammzellen zu verwenden, um das Wachstum menschlicher Organe bei Tieren zu untersuchen.
Die Entstehung eines menschlichen Bewusstseins bei Tieren - Boris Schmittgall behauptet, dass Tiere kein Bewusstsein haben - kann meiner Meinung nach nur dann stattfinden, wenn ein Tier ein Gehirn entwickelt, das zu fast 100 % dem eines Menschen entspricht. Ein Tier mit einem menschlichen Bewusstsein, besser gesagt ein Mensch mit einem Tierkörper, wäre höchst wahrscheinlich sehr unglücklich. Ein solches Mischwesen könnte z. B. nicht sprechen, weil der Kehlkopf dafür nicht geeignet ist. Es wäre für Wissenschaftler höchst unethisch, eine solche Chimäre zu schaffen.

Ausschnitt: 49.00-49.18 Boris Schmidtgall - Die Bio-Ethiker haben die sache nicht im Griff.

Boris Schmittgall behauptet, dass das Problem ist, dass letzlich die Bioethiker eigentlich  die ganze Sache gar nicht wirklich im Griff haben. Auf Dauer lauft es darin hinaus, dass es immer weitere Verschiebungen stattfinden und niemand das wirklich überwachen kann was weiter gemacht wird mit dem Leben.

Die Wissenschaft der Gen-Editing hat uns Menschen schon viel gutes gebracht. In der Zukunft werden noch viel mehr Menschen, die ohne die Resultate dieser Wissenschaft qualvolle Krankheiten ertragen müssten, ein gutes Leben führen können. Die Behauptung von Boris Schmittgall ist größtenteils richtig. Niemand kann wirklich - in alle Staaten der Erde - überwachen was weiter mit dem Leben gemacht wird. Die Verschiebungen, hauptsächlich im Vorteil der Gesundheit von Menschen, werden stattfinden. Die Bioethik wird dennoch viel Griff auf den Entwicklungen halten. Der "International Bioethics Committee (IBC)" von der UNESCO ist ein Gremium von 36 unabhängigen Experten, das den Fortschritt in den Biowissenschaften und ihren Anwendungen verfolgt, um die Achtung der Menschenwürde und der Freiheit zu gewährleisten. 

Bitte klicken Sie auf das UNESCO-Logo, um weitere Informationen über den Internationalen Bioethik-Ausschuss zu erhalten..

Ausschnitt: 50.00-50.33 Boris Schmidtgall - Gott machte die Tiere nach ihren Art.

Boris Schmittgall behauptet, dass Gott klar gesagt hat, dass Er jedes Lebewesen nach seiner Art geschaffen hat und dass Er Grenzen gesetzt hat. Der Mensch ist nicht dazu da, die Schöpfung in irgendeiner Weise zu einer höheren Entwicklung zu führen, sondern er ist dazu da, zu herrschen, zu bebauen und zu bewahren. Und letztlich wird die neue Schöpfung von Gott kommen. Und es ist eine satanische Gesinnung, dem Menschen in irgendeiner Form zu einer höheren Entwicklung zu verhelfen.

In der Bibel steht, dass Gott die Tiere der Erde, das Vieh und alle Gewürm nach ihrer Art schuf (Gen 1,25). Nirgendwo steht, dass es den Menschen verboten war, ihre Grenzen zu verlegen. Hätte der Mensch die "Schöpfung" nicht auf eine höhere Entwicklungsstufe gehoben, würden wir immer noch in einer Art "Steinzeit" leben. Die Wissenschaft und ihre Ergebnisse, die zu guten Lebensbedingungen und Wohlstand geführt haben, werden von fast allen Menschen genutzt, auch von Kreationisten.

Ausschnitt: 51.55-52.47 Boris Schmidtgall - Das menschliche Genom wird manipuliert um mehr Kenntnisse zu bekommen.

Boris Schmittgall behauptet, es nicht akzeptabel zu finden, dass sich niemand über die gross angelegte Manipulation des menschlichen Genoms aufregt. In den Leitlinien heißt es: "Zu den potenziellen Vorteilen der Veränderung des menschlichen Genoms gehören neue Strategien für die Diagnose, Behandlung und Vorbeugung von genetischen Störungen. Neue Wege zur Behandlung von Unfruchtbarkeit, neue Wege zur Förderung der Krankheitsresistenz. Beitrag zur Entwicklung von Impfstoffen und zur Verbesserung der Kenntnisse über die Humanbiologie". Boris Schmittgall fordert seine Zuhörer auf, über die Auswirkungen der Manipulation des menschlichen Genoms nachzudenken. Er behauptet, dass das menschliche Genom deshalb manipuliert wird,  bloß um verbesserte Kenntnisse über die menschliche Biologie zu erlangen.

Boris Schmidtgall zählt zunächst alle potenziellen Vorteile der Manipulation des menschlichen Genoms auf und erklärt dann, dass es dabei bloß darum geht, mehr Kenntnisse über die menschliche Biologie zu erlangen.
Boris Schmidtgall sollte sich darüber im Klaren sein, dass es nicht um mehr Kenntnisse geht, sondern darum, der Weltbevölkerung jetzt und in Zukunft eine bessere Gesundheit bieten zu können.

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